Montag, 17. Juli 2017

Nichts

Nichts ist wirklich wahr
Und nichts ist wirklich echt.
Nichts war je gelogen
Nichts war wirklich schlecht.

Nichts von dem ist mein
Doch nichts hat jemand sonst.
Nichts, was jetzt schon ist
Nichts, was da noch kommt.

Nichts ist jemals still
Und doch steht alles fest.
Nichts ist wirklich wahr
Nichts ist wirklich echt.

Nur ich bin wirklich da
Suche nach allem im Nichts.
Nach dem, was da noch kommt
Und auch, was jetzt schon ist.

Nichts kann mich je heilen
Doch war ich denn je krank?
Nur ich kenne mich wirklich
Und das ein Leben lang.

- Maexwell

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Eyooo, liebe Leser! Wieder ein Monat rum. Ich glaube, ich belasse es auch dabei. Monatlich ein, zwei Posts sollten glaube ich hinreichen.
Was ich hier fabriziert habe, ist übrigens auf LSD entstanden. Und das ist kein Witz, meine Freunde. Ich werde demnächst mal einen neuen Post rausbringen, in dem ich über meinen momentanen Konsum und meine Pläne rede.

Ich hoffe wie immer, dass ihr viel Spaß beim Lesen hattet!

Bis danni,

euer Maexwell!

Mittwoch, 14. Juni 2017

Projekt: Seelenspiegel - Jäger

Künstliches Licht flutet mein Zimmer. Diesen Raum. Diese Zeit. Es ist kalt und bereitet mir eine Gänsehaut. Einen wohlig warmen Schauer auf meiner Haut und auf der Haut der jungen Frau, die dort vor mir auf dem Tisch liegt. Ich kann es in den Fingerspitzen fühlen. Die Wut. Den Drang. Doch ich kann sie nicht umbringen. ICH KANN NICHT! Sie ist nicht die Richtige, nicht der richtige Mensch, um meinen ersten Mord zu begehen. Wie dutzend Andere vor ihr habe ich sie einfach auf der Straße aufgelesen, habe sie mit meinem charmanten Lächeln verführt und einfach mitgenommen. Nicht entführt, sie kam einfach mit mir. Wie die anderen. Ich schließe die Augen und erinnere mich.

"Und, langweilst du dich auch so?", fragte ich sie, während ich neben ihr an der Bushaltestelle stand. Sie nahm mich erst gar nicht wahr, drehte ihren Kopf leicht in meine Richtung und wartete ab, ob ich noch etwas anderes sagen würde. Ob ich sie meinte. Ja, ich meinte sie. Es war ja sonst niemand hier. Doch ich fragte noch einmal und nun wandte sie sich mit ihrem ganzen Körper mir zu. "Was haben sie gesagt? Verzeihung, ich war in Gedanken.", sagte sie mit einem zauberhaften Lächeln auf ihren Lippen. Ein Grübchen erschien auf ihrer linken Wange, nur dort, die Rechte war makellos. Ihr brünettes Haar war sich in üppigen Locken über ihre Schultern und bedeckte ihre braune Lederjacke bis zu ihren Nippeln. Ich lächelte zurück und zündete mir eine Zigarette an. Sie störte sich nicht daran.

"Naja, ich habe dich gefragt, ob du dich auch so langweilst." Sie sah mich verwundert an. "Sind wir schon beim Du angekommen?", kicherte sie mir entgegen. Ihre Pupillen waren erweitert und sie wirkte etwas hibbelig. In ihrer linken Hand hielt sie ein Feuerzeug, welches sie ohne Unterlass zwischen ihren Fingern rotieren ließ. "Bist du auf Droge?", fragte ich sie grinsend. Sie wurde rot und zwinkerte mir zu. "Irgendwie muss eine Frau ja ihren Spaß haben! Verbote sind manchmal eben verboten." Ich reichte ihr eine Zigarette und grinste. Ich musste mich zusammen reißen, um nicht wahnsinnig auszusehen. Auch, wenn mein Grinsen meine Lippen und Wangen hätte zerfetzen können. Sie nahm sie entgegen und zündete sie sich an, schloss die Augen und zog, bis die Glut hell leuchtete. "Danke, du hast mir wirklich den Abend gerettet. Meine sind verschwunden, keine Ahnung wohin! Ich war den ganzen Abend feiern und...oh, tut mir leid. Ich rede so viel. Ich heiße übrigens Maja. Und ich bin kein Junkie!" Sie kicherte erneut und sah kurz zu Boden. "Mach dir keinen Kopf, ich weiß wie MDMA wirkt. Ich heiße Max und ich finde, du solltest mit mir kommen." Ihr Lächeln, welches sie so ausdauernd aufrecht erhalten hat, verschwand mit einem mal und wich einem Kräuseln, welches Angst und Verwirrung darstellte. Sie fing sich sofort, anscheinend wurde sie oft angemacht. "Du bist lustig, Max. Aber bitte mach nicht solche Scherze, einer Frau kann das schnell Angst einjagen und das willst du doch sicher nicht, oder?"

Maja...einen Kopf kleiner als ich und merklich fasziniert von meiner Oberarmuskulatur. Ihr Blick wechselte zwischen meinen Augen, meinen Armen und dem Boden hin und her. Die Wirkung der Droge musste gerade abklingen und sie schien noch etwas durch den Wind zu sein. In mir regte sich etwas, doch ich beruhigte mich und sah ihr direkt in die Augen. "Ich sage das öfter zu Frauen. Alle sagen dasselbe wie du. Reagieren wie du. Sehen zu Boden, wissen nicht, was sie sagen sollen. Belächeln meine Aussage, als sei sie ein Scherz aber sie ist es nicht. Und willst du wissen, was die Frauen normalerweise tun, wenn ich ihnen das sage und ihnen erkläre, dass ich das zu jeder Frau sage?" Sie sah mich mit großen Augen an. Ich hatte ihre Aufmerksamkeit.

Sie liegt hier auf diesem kalten Tisch aus Stahl, festgebunden und geknebelt, ohne Orientierung und zu Tode verängstigt und es bereitet mir Freude. Es weckt Erregung in mir und ich kann den Geruch von Blut schon beinahe wahrnehmen, obwohl dort kein Blut ist. Sie ist nackt, keine Geheimnisse bleiben mir verborgen. Ich gehe nah an ihr Ohr, will etwas sagen und sehe, wie sie bebt. Ich kann ihren Angst gut verstehen. Immerhin ist sie dort angebunden und ich stehe hier seit 30 Minuten und beobachte sie mit einem absurd langen Messer in der Hand, sage nichts und atme nur. Allein das Summen der Neonröhren tötet die fast greifbare Stille.

Stille. Sie sieht mich mit großen Augen an. "Sie tun dasselbe wie du. Sie sagen gar nichts. Sehen mich an und dann..." Ich nehme einen Zug von meiner Zigarette, eine theatralische Pause wie sie in jedem Film vorkommt. Ich puste den Rauch gen Nachthimmel und lächle Maja an. "...dann wissen sie nicht, warum sie NICHT mit mir kommen sollten. Hast du einen Freund, Maja?" Sie errötet, streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht und schweigt einen Moment, ehe sie antwortet. "Nein...nein, ich bin Single. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich einfach mit dir komme." Ich gehe einen Schritt näher an sie heran. Sie tritt nicht zurück, bleibt standhaft und ich nehme ihren Geruch wahr. Ein teures Parfum und der Geruch von Weichspüler und mit künstlichen Duftstoffen versetztem Shampoo steigt mir in die Nase. Ich habe Probleme, meine Errektion zurück zu halten. "Und warum nicht?", frage ich sie und wieder ist sie sprachlos. "Also...ich kenne dich gar nicht! Ich weiß doch nur wie du heißt."
"Musst du mich denn kennen, um mit mir zu kommen? Wusstest du denn genau, was in der Pille war, bevor du sie geworfen hast? Es hätte genau so gut Rattengift sein können. Ich stehe hier aber vor dir, als realer Mensch und tue dir nichts. Ich will dich nicht töten. Nur ein kleines bisschen." Sie wird rot und haucht die Luft leise aus. Sie wirft den Zigarettenstummel auf die Straße und begutachtet mich von oben bis unten. "Das ist kein Argument. Bitte...du machst mir etwas Angst und ich muss auch langsam nach Hause. Ich kann dir gern meine Nummer geben, du bist bestimmt ein netter Kerl und..." Ich lege ihr einen Finger auf die Lippen. "Ssssssh...das ist alles nur Gefasel. Ich bin kein netter Kerl. Und ich will dir auch keine Angst machen. Alles, wozu ich dich bewegen will, ist, ein Abenteuer zu erleben. Danach gehen wir unserer Wege oder auch nicht, wer weiß. Aber du kannst nicht abstreiten, dass du das alles unglaublich spannend findest."

"Ja, schon. Na klar ist es immer so einfach..."

"Punkt. Es ist einfach. Ein Ja oder ein Nein. Mehr möchte ich nicht hören. Kein Geschwätz, keine leeren Worte."

"Also...", sagt sie und sieht wieder zu Boden. Dann sieht sie mir in die Augen, ich lächle so sanft wie mein Wahnsinn es zulässt und sie ist überzeugt. "Ja. Ja, okay, na schön. Aber sobald mir irgendwas nicht passt, bin ich weg. Haben wir uns verstanden, Max?" Ich nehme ihre Hand. "Maja, Chérie, du musst keine Angst haben. Für mich ist das eben so ein Abenteuer! Immerhin könntest du mich auch einfach abstechen und ausrauben, während ich schlafe!" Ich lache laut auf und sie kichert auf, scheinbar erleichtert. "Als ob ich dazu fähig wäre, jemanden wie dich einfach auszurauben...", sagt sie, beißt sich auf die Unterlippe und folgt mir zu meinem Auto.

"Und, Maja, willst du jetzt wissen, was alle Frauen tun, die ich anspreche?", flüstere ich ihr ins Ohr. Sie kreischt in ihren Knebel und stemmt sich gegen die Fesseln. Ich berühre mit meiner Zungenspitze ihren Hals und erinnere mich an die vergangene Nacht. Wir haben Stunden über Stunden gefickt. Und ich habe nichts dabei gespürt, der Orgasmus war rein mechanischer Natur und nur als Punkt unter der Geschichte gedacht. Wir redeten nicht mehr viel. Kein Wort war sie fähig, zu meiner Wohnung zu verlieren. Ich drückte sie an die Wand und wenige Minuten später lagen wir im Bett. Und als wir fertig waren, nebeneinander lagen und die Decke schwer atmend ansahen, drehte ich mich zu ihr, zog sie zu mir und flüsterte in ihr Ohr: "Du bist nicht meine Letzte...definitiv nicht. Aber du bist vielleicht meine Erste." Sie sah mich fragen an und ehe sie sich's versah, versank die Injektionsnadel der kleinen Spritze, welche unter meinem Kissen lag, in ihrem Hals. Sie wollte schreien, sich wehren doch wurde Sekunden darauf bewusstlos.

"Und nun liegst du hier. Ich habe...habe ich das alles laut gesagt? Verzeihung, manchmal überkommt es mich und ich rede einfach so vor mich her. Das kennst du doch, oder, Maja?" Tränen bahnen sich ihren Weg von ihren Augenwinkeln zu ihren Ohrläppchen. Ich halte ihr das Messer vor die Augen und es funkelt wie ein Diamant. "Maja, ich werde dich jetzt vielleicht umbringen. Und es wird sehr weh tun. Ich will dich nicht anlügen, immerhin waren wir doch von Anfang an ehrlich zueinander, oder?" Sie wimmert und in meinen Ohren klingt es wie der Gesang eines Engels. Ich fahre mit der Spitze des Messers von ihrer Kehle aus langsam bis zu ihrem Bauchnabel, ohne eine Wunde zu hinterlassen. Sie bebt und kreischt, doch niemand wird sie retten können. Dann füge ich ihr einen kleinen Schnitt zu, direkt unter ihrem Nabel und sie bäumt sich auf. Ich lecke das Blut von der Klinge und in mir bäumt sich alles auf. Ich übergebe mich in einer Ecke des Raumes und schleudere das Messer in eine Ecke. Werfe einen Stuhl wie im Wahn durch den Raum und schreie. Ich stehe vor ihr, beuge mich über sie, bis unsere Nasen sich fast berühren und schreie. Sie dreht den Kopf zur Seite und schreit ebenfalls. Ich habe keine Kontrolle, beobachte alles aus der dritten Person heraus. Mein Körper handelt nun von allein, sie war nicht die Richtige. Ich schlage ihr mit der Faust in ihr wunderschönes Gesicht und sie wird bewusstlos.

Das Geräusch, welches ihre nackte Haut auf dem kalten Betonboden erzeugt, bereitet mir erneut eine Gänsehaut. Hier ist das Licht dunkler, nur ein paar nackte Glühbirnen beleuchten diesen Flur. Ich ziehe sie an den Haaren zu einer schweren Eisentür, sie ist noch immer bewusstlos. Ich klopfe fest an die Tür und höre ein wildes Durcheinander aus Wimmern, Kreischen und Heulen dahinter. "Hallo, meine Damen. Ich bringe euch neue Gesellschaft." Ich stecke den großen Schlüssel in das Schluss der Tür, drehe ihn drei mal und ein lautes Klicken ist zu hören. Mir strömt der Geruch von Exkrementen und Schweiß entgegen, doch viel präsenter ist der Duft von Angst und Fleisch. Ich lege Maja in den schwach beleuchteten Raum, an den Wänden kauert das vorige Dutzend Frauen, welche nicht die Richtigen waren. Mager, nackt, vollkommen verängstigt.

Ich lege Maja in die Mitte des Raumes, während sie langsam zu sich kommt. Ich knie mich zu ihr und flüstere ihr ins Ohr: "Und, Maja, weißt du nun, was alle Frauen tun, die ich anspreche? Sie verlassen mich nie mehr." Ich stelle fünf Tabletts mit Essensresten in die Mitte des Raumes und lasse mich dabei von den Trauergestalten der Frauen, welche ich in den letzten drei Jahren hier aufgenommen habe, beobachten. "Und nun eine gute Nacht, Chérie. Du bist in netter Gesellschaft." Kein Geräusch dringt aus den Kehlen der Frauen, bis die Tür sich laut schließt. Dann höre ich sie singen.
Ich bin wieder in meiner Wohnung, welche viel zu schick eingerichtet ist für einen Mann wie mich. Ich setze mich auf die Couch, schalte den Fernseher ein uns esse einen Apfel. Bevor ich duschen gehe, sehe ich noch ein letztes Mal auf den Kalender.

Morgen, Doktor Naumann. Morgen sehen wir uns endlich wieder.

Oh, was ich alles zu erzählen habe.


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Hallöchen, liebe Leser! Gestern konnte ich mich endlich dazu bewegen, weiter zu schreiben und ja, da habe ich geschrieben und das kam dabei raus! Ich hoffe, dass euch der neue Eintrag gefällt. Feedback ist wie immer gern gesehen!

Bis dann,

euer Maexwell.

Mittwoch, 19. April 2017

Der Winter, der nicht war - Meine Gedanken, Gefühle und was sonst noch

Hallo. Zum zweiten mal heute. Ja, eigentlich ist dieser Post nun auch schon etwas überfällig. Ja, mir ist bewusst, dass wir Mitte April haben. Und ja, mir ist auch bewusst, das Ostern sogar schon vorbei ist und ja ja ja, das alles hat nun doch länger gedauert als es sollte und der Eintrag war eeeeeeeigentlich auch schon fertig bis ich den Entwurf im Februar vergessen hatte und ihn jetzt einfach neu schreibe. Nur Genies beherrschen das Chaos und mit dieser Aussage beende ich meine Einleitung.

Der Winter, falls man ihn so nennen will, war sehr facettenreich. Ich habe viel erlebt, viele Eindrücke gewonnen und Lektionen gelernt. Der Winter hat mich ruhiger gemacht und etwas nachdenklich gestimmt. Was passiert mit der Zeit? Sie fliegt nur noch dahin und irgendwie ist am Ende nichts mehr davon da. Und so verging auch der Winter quasi wie im Schlaf und irgendwie wollte er nicht so ganz aufwachen. Das wird man an den Bildern merken, die ich posten werde, denn sie sind lange nicht so zahlreich, wie sie sein könnten.

Der Schnee hat mir dieses Mal wirklich sehr gefehlt, vor allem, weil ich mich unglaublich darauf gefreut hatte. Ich war endlos motiviert, Fotos im Schnee zu machen und im Endeffekt...nichts. Nada. Das hat mich, um ehrlich zu sein, wirklich traurig gestimmt. Aber kommen wir nun erstmal zur Zusammenfassung!





Was ich so gemacht habe:

Also von vorn herein kann ich schon mal sagen, dass ich so viel gemacht habe, dass ich eigentlich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll und die Hälfte schon wieder vergessen habe. WAS aber im Kopf geblieben ist, sind die Kinobesuche. Ich habe mir mit meiner Freundin einige Filme gesehen, und zwar "Vaiana - Das Paradies hat einen Haken", "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" und "Passengers", über den ich eventuell sogar noch etwas schreiben werde. Allgemein habe ich viele Filme gesehen und mich viel mit unserem momentanen Theaterstück befasst. Auch dazu werden noch Posts kommen, denn wir führen bald auf und ich möchte gerne unsere letzten Schliffe festhalten und euch darüber informieren, was bei uns so abgeht. Freut euch darauf!

Außerdem habe ich Weihnachten mit meiner Familie verbracht, habe viele geniale Geschenke bekommen und wurde reich von der Familie meiner Freundin beschenkt, und zwar mit 5 Skittlestüten und das war schwer zu toppen. Doch das allergrößte Geschenk, und schon bei dem Gedanken schlägt mein Herz höher, war das zu der Zeit noch neue Pokémon: Mond und ich habe den Pokédex mit meiner Partnerin vervollständigt, denn sie hat dasselbe Spiel bekommen. Ich habe nun mittlerweile 216 Spielstunden und behaupte mich wacker in Online-Kämpfen, bei denen ich auch schon diverse Siege durch Kapitulationen rausholen konnte. Also...seid nicht allzu traurig, wenn ihr mit begegnet! :P




 Ja...es hat mich schon etwas süchtig gemacht. Aber Pokémon hat mich schon immer fasziniert und jetzt sind es bereits 17 Jahre, die ich in dieser Welt verbringe und ich habe nicht vor, sie jemals wieder zu verlassen. Aber...weiter mit dem eigentlichen Thema!













Ansonsten war ich viel draußen und habe so so soooo viel Zeit mit meinem besten Freund verbracht. Außerdem habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Ein großer Erfolg. Aber zu viel zu meinem Privatleben möchte ich in diesem Post nicht schreiben, wir bleiben mal beim Hauptthema! Ich habe wie immer viele Fotos gemacht, leider waren es nicht viele, die den Winter wirklich festhalten aber...meine Haare sind jetzt blau und das ist ein kleiner Trost!




OH OH OH! UND ICH WAR DER WEIHNACHTSMANN FÜR MEINEN KLEINEN NEFFEN ELIAS! HIER!

 Also...wer von euch kann bitte behaupten, einen dabbenden Weihnachtsmann zuhause gehabt zu haben? Ich hoffe, dass ihr alle ein schönes Fest hattet, so...4 Monate später.
















Ein paar meiner Gedanken:

Meine Gedanken waren sehr durchwachsen. Positiv wie negativ, aber ich fühle mich sehr stark. Alles kommt so langsam in eine Bahn und alles nimmt seinen Lauf, viele Blockaden haben sich gelöst aber naja, die Baustellen bleiben aber ich bleibe dran und ich bleibe stark! Und wenn es irgendwas weltbewegendes Neues gibt, dann sage ich euch Bescheid aber der Winter war allgemein von positiven Erfahrungen und Gedanken geprägt! Negativ waren nur meine Selbstzweifel und meine absolute Demotivation in vielen Situationen. Doch nun, da der Frühling in den Startlöchern steht, blüht auch meine innere Veilchenwiese auf und ich komme in die Gänge. Und ein letzter, wirklich kräftiger Gedankengang hat meine geistige Welt dominiert: Und zwar der, dass manche Momenten niemals enden sollten. 



Was es sonst noch zu sagen gibt:

Ja, ich weiß, das war eigentlich...nichts. Es kommen noch ein paar Bilder und ein paar Anmerkungen, aber...ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich momentan irgendwie gedanklich etwas in der Luft hänge. Das empfinde ich als keineswegs negativ, nein. Aber es fällt mir etwas schwer, zu sagen, was ich denke und es ist schon ein riesiges Wunder, dass ich den Dr. Naumann-Eintrag so gut hinbekommen habe. Props an mich.
Es läuft alles gut momentan, aber ich kann mich nicht darauf ausruhen. Ich will es, aber ich kann nicht. Doch das ist okay, denn ich bin nicht allein. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen bedanken, die letztes Jahr fleißig meinen Blog gelesen haben, die kommentiert und mir geschrieben haben und die von Anfang an treu dabei sind, egal, wie lange manchmal nichts kommt. Danke an meine Mama, an meine Freundin, an meinen besten Freund und meinen Bruder, an so viele Menschen und ich freue mich auf die nächsten oder eher letzten 8 Monate dieses Jahres. Es scheint ein stilles Jahr zu werden, nur gelogen wird viel in den Medien und ringsherum aber das juckt mich nicht. Ich werde euch weiterhin meinen Wahnsinn präsentieren und ich hoffe, dass ihr wie immer viel Spaß beim lesen hattet.

In Liebe, 

Euer Maexwell!

Und hier die restlichen Fotos. Bye!



 Auch wenn es nicht viel Schnee gab, war er doch überall sehr schön anzusehen. Ich liebe Schnee. Vielleicht sogar ein bisschen zu sehr!
Ich habe schon als Kind jede freie Minute hier verbracht. An den Bäumen orientiere ich mich eher als an Straßennamen, die ich mir eh nicht merke. Genau so wie echte Namen. Was soll's, hier ist es schöner als sonstwo!




 Bahnschienen als einen "Besonderen Ort" zu bezeichnen mag für viele Menschen schon von vorn herein seltsam erscheinen, aber hier haben sich viele schöne Geschichten abgespielt. Vielleicht schreibe ich mal über diese Stelle!








Also hier wollte ich eigentlich nur ein Foto für meine Freundin schießen, allerdings hat mir das am Ende so gut gefallen, dass es mit in den Post musste. Es ist definitiv eines meiner absoluten Favoriten!












 Das hier ist an dem einzigen Tag entstanden, an dem richtig viel Schnee lag. Und joa...mir ist nichts besseres eingefallen! Aber ich find's immer noch irgendwie total cool. Vielleicht gefallen euch die selbstgemachten GIF's am Ende doch ganz gut und ich mache öfter welche selbst!





So, und hier das Abschiedsgif vom Osterfeuer 2017 in meinem Dorf. Ein guter Abschluss, wie ich finde und nun verabschiede ich mich! Bis zum nächsten Mal! 

Projekt: Seelenspiegel - Zuhause

"Die Schrift an seiner Wand. Mein Auftritt in seiner Sprechstunde. Und dann das Päckchen vor der Anstalt. Ich bin ein Genie, ja! Ein Genie. UND EIN GENIE WERDEN SIE MICH NENNEN! ERKENNEN WERDEN SIE ES!
Sie müssen es sehen. Sie...ja, er wird es sehen. Und ich werde endlich...ja, ich werde endlich jemanden umbringen können und dann werde ich mich endlich nicht mehr verstecken müssen. Keine Regeln halten mich. Niemand wird mich zwingen. Die Tore zu Himmel und Hölle werden mir offen stehen und ich werde entscheiden, wer bleibt und wer geht..." Mein Kopf hämmert, während ich die Zeilen lese. Der Zettel in dem kleinen Päckchen, welches dieser seltsame Mensch vor der Heilanstalt liegen gelassen hat, war anscheinend ein Tagebucheintrag. Ich lese ihn jetzt seit vier Tagen immer wieder und wieder, aber mir eröffnet sich keine Antwort. Und noch viel schlimmer: Ich weiß nicht einmal, welche Frage ich formulieren will, um dieses Rätsel zu lösen. Greta wohnt nun schon seit zwei Tagen hier, aber ich habe mich kaum mit ihr befasst. Es tut mir leid.

Als sie hier angekommen ist, war sie beeindruckt. Ich selbst konnte ihr nicht mal genau sagen, wie viele Räume dieses Haus hat. Es hat mich auch nie interessiert. Warum auch? Außer gelegentlichem Frauenbesuch musste ich mich um niemanden kümmern. Drei der Zimmer im oberen Geschoss waren komplett leer. Ich brauchte Stunden, um die passenden Schlüssel zu finden. Greta zeigte die Begeisterung eines kleinen Kindes und ohne, dass sie fragen musste, gehörten die Zimmer ihr. Eines wird ihr Schlafzimmer sein, ein weiteres sowas wie ein kleines Wohnzimmer und das dritte Zimmer, welches gleichzeitig das Größte in diesem Haus ist, wird zu ihrer privaten Galerie werden. Ich habe kein Problem damit. Meine Wohnung hat wohl etwas Farbe nötig. Uff...ich kann meine Gedanken nicht von diesem Stück Papier lenken. Es geht nicht. Ich sitze nun wieder seit Stunden davor und versuche, irgendeinen Anhaltspunkt zu finden. Immer wieder denke ich, dass ich zur Polizei hätte gehen sollen aber verständlicherweise vertraue ich der Polizei nur mäßig und wenn sie davon erfahren hätten, wäre mein Projekt vielleicht nie in die Gänge gekommen. Der Arztberuf birgt immer ein Risiko, auch der eines Psychologen.

Ich reibe mir die Schläfen. Seit einer Woche habe ich nur noch Kopfschmerzen, aber ich verabscheue Tabletten und deswegen überrascht mich Greta selbst jetzt um 02:44 Uhr morgens mit einer wunderbar riechenden Tasse Tee, deren Sorte ich nicht mal im Entferntesten wiedererkenne. Weder der Geschmack noch der Geruch wecken irgendwelche Erinnerungen, aber beides ist wunderbar und schwämmt alle Gedanken aus meinem Kopf, Schluck für Schluck. Sie sitzt währenddessen auf meinem Schreibtisch und begutachtet die Auszeichnungen und Preise an meiner Wand. Sie nickt, sieht mich an und sagt mir damit: "Ja, das bist du. Schon immer gewesen." Ich lächle sie an. "Wenn du willst, kannst du alles verkaufen. Dafür gibt es sicher eine Stange Geld und du machst dir einen schönen Urlaub in Malibu." Sie grinst mich an und steigt vom Schreibtisch. Elfengleich und geräuschlos schreitet sie barfuß über meinen dicken Teppich, dreht sich um und winkt mich zu ihr. Ich stehe auf und folge ihr die Treppe hinauf. Nur weg von diesem Schreibtisch.

Heute trägt sie eine mit Farben befleckte weiße Hose und eine karierte Bluse. Wie ich ist sie schlaflos. Ich arbeite bis in die Nacht und sie malt. Ich beneide sie, ihr Tun ist sicher entspannender als meins. Wir betreten ihr Kunstzimmer und schon jetzt sind der Teppich und die Vorhänge quasi versaut. Mir gefällt es besser so, ich hasse Sterilität. Aber ich hatte nie Zeit, um etwas in diesem pervers großen Haus zu verändern und eine weibliche Hand gab es auch nie. Vielleicht sollte sich das nun ändern. Ich sehe mich um und fühle mich losgelöst, fast frei. Und dann erblicke ich ihr neues Werk.

Ich fühle mich, als wäre ich in einer anderen Welt. Dieses Bild bedarf keiner Interpretation, es ist eine Entführung. Es fesselt meine Gedanken und führt sie an einen für mich absolut fremden Ort, doch es löst kein Unwohlsein aus sondern Wärme und Behaglichkeit. Ein goldrot leuchtendes Kornfeld erstreckt sich bis zum Horizont. Die surreale Farbgebung lässt es ganz und gar nicht gemalt, sondern schon fast greifbar erscheinen. Darüber, ein Himmel, Wolken leuchtend in Blau- und Lilatönen, ein Regenbogen aus leuchtenden, mir vollkommen fremden Farben und ein Regen aus Orange und Grün. Und in der Mitte des Feldes, ein Mann mit einem Kind. Sie sind nicht direkt wie Menschen dargestellt, beide komplett schwarz mit sehr scharfen Kanten und Linien, aber weder gefährlich noch aufdringlich sondern vollkommen natürlich in diesem Bild, beide mit einem weißen Leuchten in ihrer Mitte. Ich bin fasziniert, gebannt. Ich zucke zusammen, als Greta meine Schulter berührt und sie zuckt ebenfalls, dann lachen wir. Schon am ersten Abend, als sie hier war, habe ich sie lachen gehört. Das schönste Gefühl seit Jahren. Sie hat vielleicht ihre Sprache verloren, doch nicht ihr Lachen und nun sieht sie mich lachend an, zeigt auf mich und auf sich und mir wird klar, dass dieses Bild uns beide darstellt und ich bin glücklich. Ich nehme ihren Kopf zwischen meine Hände, küsse ihre Stirn und sage ihr, dass ich froh bin, sie hier zu haben.

Wir beide reden noch ein wenig über dieses Bild und ihren Ansporn dazu. Ich werde mit ihr einen Rahmen dafür kaufen und es in meinem Wohnzimmer aufhängen. Meine Schwester hat ein Talent, welches den meisten Malern und Künstlern vorenthalten bleibt. Während andere Bilder endlosen Raum für Interpretationen und Analysen lassen, entführen ihre Bilder den Betrachter. Es gibt keine Interpretation, es gibt nur das Bild und die Gedanken desjenigen, der es sieht. Sie ist ein Wunder. Mein Wunder.

Als sie das Licht ausschaltet, schließt sie schnell die Tür. Es ist nur zu gut verständlich, dass sie die Dunkelheit verabscheut. Auf dem Weg zur Treppe wünscht sie mir eine gute Nacht, geht in ihr Zimmer und ich gehe die Treppe herunter. Widerwillig aber auch hungrig darauf ziehe ich eine Schachtel Zigaretten aus meinem Sekretär und zünde sie genüsslich und etwas selbstverachtend an. "Du musst aufhören, Paul.", sage ich zu mir selbst und rauche sie fast bis zum Filter. Ich werfe alle meine Unterlagen in eine Schublade und entscheide mich, bis zum Beginn des Projektes in einer Woche keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden. Es sind alle Vorbereitungen getroffen, alle sind informiert und bereit und mir wurde sogar ausgebildetes Sicherheitspersonal genehmigt. Ich sollte mich entspannen, solange ich noch kann.

Ich werfe mich auf meine Couch und schalte meinen Projektor ein. Ich habe Kinos immer geliebt, Fernseher waren mir immer zu klein. Er beginnt zu summen und der Ladescreen erscheint an der Wand, die er bestrahlt. Als das Bild schwarz wird, beginne ich zu überlegen, was ich mir ansehen werde, bis ein Geräusch mich aus meinen Gedanken reißt. Erst jetzt bemerke ich, dass die Wand noch immer schwarz bleibt, obwohl schon lange der Auswahlbildschirm erschienen sein sollte. Es hallt durch die Anlage, welche ich installieren lassen habe direkt in meine Gebeine. Das Ticken eines Metronoms, fast zwei Minuten lang, dann ein Aufblitzen und lautes Rauschen, bis die Nachrichten im Ersten den Klang verdrängen. Ich bin benommen und versteinert, meine Hände schwitzen und mein Puls rast.

Und dann...Stille.



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Puh...das nenne ich eine lange Pause! Hallöchen, liebe Leser! Ich spare mir die unnötigen Entschuldigungen. Dafür kommen heute sogar zwei Posts, was sowieso sehr ungewöhnlich für mich ist! Aber heute hat es mich absolut überkommen also freut euch darauf. Der heutige Eintrag zu unserem Freund Dr. Naumann ist vielleicht ein wenig weniger unheimlich, aber ich hatte so so so viel Spaß beim Schreiben und ich hoffe, dass ihr mindestens genau so viel Spaß beim Lesen habt!

Bis dann!

Euer Maexwell.

Sonntag, 19. Februar 2017

Projekt: Seelenspiegel - Die große Schwester

Ich stehe vor dem Gebäude. Es ist 15:20 Uhr und ich warte seit einer halben Stunde darauf, dass mein Körper sich von allein bewegt. Aber er tut es nicht. Die gelben Mauern sind viel zu hell und freundlich für das, was mich dort drinnen erwartet. Ich rauche meine dritte Zigarette, seitdem ich angekommen bin. Die Psychiatrische Klinik "Sankt Maria" ist ein Komplex, der in drei Bereiche aufgeteilt ist. Es gibt den Trakt A, welcher die ungefährlichen Patienen beherbergt. Dort halten sich all die Menschen auf, die nur für sich selbst eine Gefahr darstellen. In Trakt B leben die Menschen, auf die eben jenes nicht zutrifft. Sie stellen selbst für das Personal eine Gefahr dar und müssen deswegen immer unter Beobachtung stehen und vor allem getrennt von den Patienten des Trakt A und C leben. Und dann...ist da Trakt C. Dort leben die Menschen, die in einem normalen Gefängnis keinen Platz finden. Die "Abgeschobenen und Vergessenen", wie man hier so nett sagt. Triebtäter, geisteskranke Mörder und gemeingefährliche Verrückte werden hier unter Gewahrsam genommen und von der Öffentlichkeit fern gehalten. Mein Ziel ist Trakt A. Und ich bin innerlich etwas froh darüber. Bevor ich meine eigene Praxis eröffnet habe. habe ich hier gearbeitet. Trakt C hat mich nach drei Monaten zur Kündigung gezwungen, vorher habe ich sechs Jahre lang hier gearbeitet.

Ich werfe den glühenden Stummel meiner Zigarette in einen der bereitstehenden Aschenbecher und gehe in Richtung des Eingangs. Mich überkommen die Erinnerungen, als ich den zitronenähnlichen Geruch des Putzmittels wahrnehme und die minzgrün gestrichenen Wände sehe, die mich nun umgeben. Die Rezeptionistin, eine junge Blondine unter 30, wie ich schätze, begrüßt mich mit einem Lächeln. Ich gehe schnurtstracks auf sie zu, doch werde von einer Ärztin aufgehalten. "Paul! Oh mein Gott, Paul, bist du das?" Sie heißt Cornelia Samuel und sie ist eine der Cheftherapeutinnen dieser Einrichtung. Wir haben früher zusammen hier gearbeitet, sie ist eine wahre Koriphäe auf ihrem Gebiet und wären ihre Augen nicht so müde, würde man denken, dass sie nie den Spaß an ihrer Arbeit verliert. Aber ich weiß, wie es ist. "Hey, Conni. Wir haben uns lange..." "Ein halbes Jahr, Paul.", unterbricht sie mich. "Ein halbes Jahr haben wir uns nicht gesehen. Möchtest du zu deiner Schwester?" Sie ist geradeheraus. Cornelia kennt mich wie ihre Westentasche, sie war mir oft eine Stütze während meiner Zeit hier. Ihr Vater lebt in Trakt B, er ist schwer schizophren und leidet an einer Krankheit, die fremde Menschen für ihn wie Monster erscheinen lassen. Albträume. Wir haben nie mehr als nur ein paar Worte darüber gewechselt. "Ja, möchte ich. Ist sie...geht es ihr gut?" Sie lächelt mich an, kein Smalltalk, kein Drumherumgerede. Ich bin ihr dankbar dafür. "Es geht ihr wie immer. Sie hat nach dir gefragt, sehr oft. Und ich bin wütend auf dich, weißt du das? Von einem Tag auf den anderen kommen keine Briefe mehr und du rufst nicht mehr an. Als wärest du vom Erdboden verschluckt worden. Was ist nur los mit dir?" Ihre Sorge ist aufrichtig und ich weiß, dass ich einen Fehler begangen habe. Sie atmet laut aus, sieht mir in die Augen und hat ihre Antwort. "Weißt du was? Geh bitte einfach zu ihr. Lass sie nicht warten. Trakt A, Zimmer 42B. Na los, geh mir aus den Augen." Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet, nur das rhytmische Geräusch ihrer Schritte bleibt wie ein Echo in meinem Kopf.

Ich habe keine Blumen bei mir, keine Schokolade. Nur eine Sache trage ich bei mir. Und sie liegt schwer in meiner Manteltasche. Noch tausend mal schwerer lastet sie auf meiner Seele. Ich stehe vor ihrer Zimmertür und atme tief ein, aus, tief ein, aus und klopfe. Es klingt viel zu laut in meinen Ohren und ich zucke unwillkürlich zusammen. Ein Klopfen kommt von der anderen Seite der Tür zurück, mein Zeichen einzutreten. Ich öffne die Tür und sehe nur ihren Rücken, sie hat mich noch nicht erkannt. Alles in mir schreit danach, diesen Raum zu verlassen, als ich mich umsehe. Die Wand über ihrem Bett ist voll mit Bildern von uns, und mit Zeichnungen von ihr. Sie hatte schon immer einen sehr eigenen Zeichenstil. Ihre Bilder erinnern mich an Rohrschachtests, doch in den unerkennbaren Mustern sind die wahren Bilder versteckt. Eine Umarmung reißt mich aus meinen Gedanken. Sie steht vor mir, einen Kopf kleiner als ich und ihre wunderschönen Haare bedecken ihr halbes Gesicht. Gott...sie sieht aus wie Mutter und ich muss meine Übelkeit nieder kämpfen. Sie sieht so jung aus, nur die Fältchen an Augen und Lippen verraten mir, dass sie bereits so alt ist. Als nächstes folgt eine Ohrfeige und sie bricht ich Tränen aus. Es tut nicht weh, nicht äußerlich und ihre darauffolgende, noch festere Umarmung schmerzt am meisten. Sie lässt mich nicht los und ich erwidere die Umarmung. Kämpfe mit den Tränen und verharre in dieser Pose. Es fühlt sich wie zuhause an und trotzdem wie ein Käfig.

Als wir uns los lassen, sieht sie mich fragend an, setzt sich auf einen Stuhl und ich setze mich auf ihr Bett. Ich habe alles getan, damit sie es so komfortabel wie möglich hat. Ihr Bett ist keines der Musterbetten aus den anderen Zimmern. Sie hat viele Privilegien und ich bekomme ein schlechtes Gewissen den anderen Patienten gegenüber, doch als Greta nach meinen Händen greift und mich anlächelt, sind diese Gedanken verschwunden. "Hallo, große Schwester!", sage ich und muss innerlich aufsrpingen und lachen. Ich liebe sie so sehr und ich merke erst jetzt, wie sehr ich sie vermisst habe. Sie gibt mir einen Kuss auf beide Hände, ihr "Hallo, kleiner Bruder". Greta hat seit dem Vorfall mit unserem Vater kein Wort mehr gesprochen. Mit niemandem. Doch wir teilen eine Verbindung, die es uns möglich macht, ohne Worte zu sprechen. Das haben wir früh als Kinder gelernt und es ist nie wieder verschwunden. Sie nickt mit dem Kopf zu mir und sagt mir damit, dass ich ihr erzählen soll, wie es mir geht und was ich tue. "Mir geht es gut, Gretalein." Sie packt meine Hand fester und guckt mich strafend an. "Lüg mich nicht an, Paulchen!", sagt diese Geste aus. Ich seufze laut. "Also gut. Es...geht mir nicht schlecht, okay? Ich bin nur etwas gestresst." Während ich rede, riecht sie an meiner Jacke. Sie sieht mich böse an. "Ja, ich...ich rauch wieder. Aber darum geht es nicht, Greta." Die Worte hören sich härter an, als sie sollten doch Greta empfindet es nicht so. "Ich arbeite an einem neuen Projekt, weißt du. Es ist sehr zeitaufwendig, doch es ist extrem vielversprechend. Ich glaube, dass ich den Menschen damit helfen kann. Dass ich dir helfen kann." Sie lässt meine Hände los und steht auf. Sie setzt sich auf ihr Fensterbrett und sieht wieder aus wie sechzehn. Die Sonne scheint auf ihre Haare und ihre Augen leuchten und ich kann nicht anders, als aufzustehen und zu ihr zu gehen. Ich lege eine Hand auf ihre Wange und sehe die Tränen in ihren Augen. "Es tut mir leid, dass du in den letzten Monaten nichts von mir gehört hast. Ich weiß, ich habe dir versprochen, dir jede Woche zu schreiben und dich so oft es geht zu besuchen. Aber bitte...ich möchte dir erzählen, WARUM ich mein Versprechen nicht halten konnte." Sie lächelt mich an und gibt mir einen langen Kuss auf die Wange. Dann gibt sie mir ein Zeichen. Ich soll weiter erzählen.

Etwas in mir sträubt sich dagegen, ihr von den Menschen zu erzählen, mit denen ich zu tun habe und mit denen ich arbeiten werde aber ich kann meine Schwester nicht belügen. Nicht hier, nicht jetzt. Nicht nach allem. Also erzähle ich. Ich erzähle ihr von Victoria, von Timo Steiger und Henrik. Ich rede und rede, es kommt mir vor wie Minuten doch die Sonne geht bereits unter. Es waren wenigstens zwei Stunden und sie hört mir trotzdem gebannt zu und nimmt jedes Wort in sich auf. Ich spüre ihre Besorgnis, als sie meine Hände wieder zu sich zieht und mich durchdringend ansieht. "Ich weiß, diese Menschen sind gefährlich. Aber sie alle haben mich überzeugt! Verstehst du, diese Menschen...ich kann ihnen helfen, Greta." Ich habe ihr von meinem vierten Probanden nichts gesagt und auch nichts von dem Vorfall in meiner Wohnung. Ich glaube, es ist besser so. Sie denkt nach und scheint jedes meiner Worte durchzukauen und zu durchdenken, dann nickt sie mir zu und gibt mir damit ihr Einverständnis. Dann blickt sie traurig zu mir. Zwei Fragen. "Wirst du mich trotzdem besuchen?" und "Passt du bitte auf dich auf?". Ich nicke langsam. "Ich passe auf mich auf. Aber das mit den Besuchen...darüber wollte ich mit dir reden."

Die nächsten Worte liegen mir wie Steine im Magen. Sie nageln mir die Zunge im Mund fest. Ihr Blick ist fragend, wütend und traurig zugleich. Ich habe mir meine nächsten Worte gut überlegt. "Greta...ich habe dir gesagt, dass ich einen Weg finde werde, dir zu helfen. Und dass ich dir etwas gebe, wenn ich denke, dass du bereit bist, zu gehen. Wir wollten uns da einig sein, wir wollten es zusammen entscheiden doch ich...ich brauche dich. Für das, was ich tue brauche ich dich." Ich greife in meine Manteltasche und ziehe das Amulett meiner Mutter heraus. Gretas Halskette. Sie stößt mich von sich. Geht auf die Knie und weint. Nein, sie weint nicht. Sie schreit, sie kreischt und tobt. Es sind die ersten Klänge ihrer Stimme, die ich seit 38 Jahren höre und sie zerreissen mein Herz, meine Seele und mein ganzes Selbst. Ich knie mich zu ihr und ziehe sie an mich. Sie schlägt mir gegen die Brust und schluchzt laut. Wir verharren in dieser Position für fast zwanzig Minuten. Ich halte sie. Halte meine Schwester und erinnere mich. Die Erinnerungen dieses schlimmen Tages durchfluten meinen Kopf und auch ich beginne zu weinen. "Es tut mir leid, Greta. Es tut mir leid, es tut mir leid...es tut mir so leid, dass ich dir nicht helfen konnte. Dass ich es nicht verhindern konnte. Oh Greta, es tut mir leid dass ich nicht da war in den letzten sechs Monaten." Sie sieht mich an und wird sofort wieder meine große Schwester, wischt mir die Tränen von der Wange und drückt mich an ihre Brust. Dann nimmt sie die Halskette vom Boden und hebt sanft mein Kinn an. Ich sehe ihr in die blutunterlaufenen Augen, sie sieht plötzlich so alt aus und ich erschrecke innerlich. Dann legt sie sich die Kette um den Hals und küsst mich auf die Stirn. Ich fasse mich, reiße mich zusammen und sehe ihr tief in die Augen. "Ich werde dir helfen, Greta. Ich verspreche dir. Alles wird gut, ich verspreche es. Ich...kann die Vergangenheit nicht ändern, aber ich kann dir helfen, eine Zukunft zu haben. Wir beide werden immer zusammen bleiben, das vespreche ich dir. Ich liebe dich, Greta." Sie fasst sich mit der rechten Hand auf ihr Herz. "Ich liebe dich auch, Paul. Ich liebe dich von hier bis zum Mond und sollte mein Herz je brechen, wird all die Liebe zu dir scheinen wie eine zweite Sonne."

Wir umarmen uns noch einmal, dann verlasse ich das Zimmer schweren Herzens. Sie sieht mir nach und ich habe das Bedürfnis, die Tür einen Spalt offen zu lassen. Cornelia wartet bereits auf mich. "Habt ihr geredet?",fragt sie mich lächelnd. "Ja, haben wir. Und ich wollte dir noch sagen...danke, für alles, Conni." Sie wedelt mit der Hand, eine ihrer typischen Gesten. "Wir sind hier nicht auf einer Beerdigung. Oder hast du mir was zu sagen?" Ich lächle sie an. "Ja, das habe ich. Greta geht heute nach Hause."

Während Cornelia alles vorbereitet, gehe ich noch einmal in das Zimmer meiner Schwester. Sie steht wie gebannt am Fenster, ich kann sehen dass sie zittert. Ich stelle mich hinter sie und frage, was los ist. Mir bleiben die Worte im Halse stecken, als ich dort unten jemanden sehe. Er steht nur da, lächelt zu uns herauf und winkt mit der linken Hand. Ich erkenne sein Gesicht. Der Name, den er angegeben hat, als er bei mir war...Max...vielleicht ein Deckname, aber einen anderen Namen habe ich nicht. Er steht nur da, und mir läuft ein Schauer über den Rücken. Ich renne nach draußen, vergesse Greta und Cornelia, alles, bis ich draußen bin. Die Laternen leuchten bereits und am Ende der Zufahrt steht er, im Lichtkegel einer Laterne und sieht mich an. Ich will zu ihm laufen, doch irgendetwas hält mich. Es fühlt sich falsch an und als ich mich entspanne, zwinkert er mir zu und geht. Ich bleibe noch eine Minute hier stehen und gehe dann zu der Stelle an der er stand. Erst jetzt sehe ich das kleine Paket, das er zurückgelassen hat. Es ist klein, nicht schwer und nicht zugeklebt. Einfach nur Pappe, nichts weiter. Ich öffne es und was ich darin finde, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Ein Metronom, wie das aus meinem Büro und anbei ein kleiner Zettel mit den Worten: "Tick, Tack, Doktor Naumann."





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Heyoooo liebe Leserschaft! Nach einer weiteren viel zu langen Pause geht es heute weiter mit meiner kleinen Geschichte und ich hoffe wie immer, dass sie euch gefällt! Ich hoffe, dass ich bald weiter schreibe.

Viel Spaß beim Lesen!

Bis dann,
Euer Maexwell.

Freitag, 23. Dezember 2016

Projekt: Seelenspiegel - Die Gottesanbeterin

Wissen sie, was das Interessante am Spiel zwischen Optimismus und Pessimismus ist? Der Pessimist ist immer zur falschen Zeit am falschen Ort, während der Optimist zwei Optionen hat. Er kann zur richtigen Zeit am falschen Ort sein oder zur falschen Zeit am richtigen Ort, was ihm viel mehr Möglichkeiten zum Handeln und Umdenken gibt. Ich bin Optimistin, Doktor Naumann und bin zur richtigen Zeit am falschen Ort. Ich hätte jetzt eigentlich ein Date, habe aber einen der attraktivsten Ärzte vor mir, die ich jemals gesehen habe.

Ich hasse Pessimisten und lustigerweise werden alle Menschen in den letzten Momenten ihres Lebens pessimistisch, obwohl ihr Bitten und Betteln von Hoffnung zeugt. Von Hoffnung auf Überleben und Entkommen. Doch sie sind alle zur falschen Zeit am falschen Ort. Statt bei ihren Ehefrauen und Kindern zu sein, sind die Männer, die ich umbringe, zur falschen Zeit am falschen Ort, nämlich bei mir. Einer Bordsteinschwalbe, einer Nutte und oh, sie wissen ja nicht, wie gut es tut, diese Frauen von ihren untreuen Ehemännern zu befreien. Auf der Straße nennt man mich Lola, aber mein richtiger Name ist Viktoria und schauen sie nicht so erstaunt. Sie wissen ja nicht mal annähernd, wie viele minderjährige Mädchen hier in Deutschland in dieses Gewerbe einsteigen. Aber eins ist mir noch nicht ganz klar. Warum bin ich hier? Aber das interessiert gerade nicht, oder? Sie wollen nur, dass ich zur Sache komme. Für sie bin ich schon eine Akte. So wie für's Kinderheim oder das Arbeitsamt oder den Richter. Mannoman, Klischees über Klischees. Als Kind missbraucht, ins Heim gesteckt, obdachlos geworden, am Ende mit 22 schon sieben Jahre Nutte. Haben sie dafür einen Musterbogen oder schreiben sie extra einen neuen für mich? Ah, okay...sie wollen also, dass ich ihnen von mir erzähle und was ich so tue. Attraktiv und gleich auf den Punkt, genau mein Geschmack.

Ich hatte nie ein Problem mit Schwänzen. Nachdem ich entjungfert wurde von wem auch immer war mir schon unterbewusst klar, dass ich irgendwann sehr viel mit ihnen zu tun haben werde. Mein Vater ist gestorben als ich sechs war und meine Mutter hat mich mit zwölf ins Heim gegeben, weil ich ihr zu anstrengend war. Im Endeffekt habe ich nur irgendwann aufgehört, ihre Butlerin zu sein und das hat ihr nicht gepasst. Sie hat mich windelweich geschlagen und gesagt, ich wäre aggressiv und sie würde mit meinen Ausrastern nicht mehr klar kommen. Ich sei Nachts so nach Hause gekommen und sie kann das nicht mehr. Bla bla bla, willkommen bei Richterin Barbara Salesch. Alles ging relativ schnell und nur einen Monat später war meine Mutter um ein Bett reicher und 150 Euro Kindergeld ärmer. Ich lernte hier schnell, mich durch zu setzen. Vor allem gegen die Jungs. Aber um einige Erfahrungen kommt man nicht herum. Ein halbes Jahr im Heim, und ich war keine Jungfrau mehr. Ein Jahr im Heim, und ich nahm Geld von den Jungs für zwanzig Minuten Sex und eine schmutzige Erinnerung mehr. So spielt das Leben, hm? Sie sehen mich an, als könnten sie das alles gar nicht glauben aber ich sage es ihnen, wie es ist: Es gibt hier in Deutschland, oh im großen Deutschland, Heime, in denen sich die Angestellten einen Scheiß für die Kinder interessieren. Solange wir uns nicht zu sehr gegenseitig verletzen oder umbringen, ist denen alles scheißegal. Solange keine Polizei und kein Krankenwagen kommen müssen, ist alles gut. Aber...ich war nie jemand, der sich gern an Regeln hielt.

Ich wollte dort weg. Das können sie sicher verstehen. Aber niemand hätte mich adoptiert und die Leute dort hätten mich nie einfach raus gelassen. Ich war nun fünfzehn Jahre alt und welche Wahl hatte ich denn? Hier bleiben oder abhauen. Und wäre ich noch länger dort geblieben, würde ich jetzt wahrscheinlich nicht vor ihnen sitzen. Aber machen sie sich keinen Kopf, ich bin nicht traurig deswegen. Ganz im Gegenteil. Das alles formt den Charakter. Und ich bin doch ganz gut geraten, oder? Wie Robin Hood nehme ich den Männern ihren teuersten Besitz und gebe es ihren armen, wartenden Frauen. Direkt auf die Türschwelle. Ich bin geistig nicht ganz klar, das ist mir bewusst. Ich bin absolut schizophren und gerade redet die normale Viktoria mit ihnen. Der Teil von mir, der zwar keine Reue, aber noch Angst und Wut empfindet. Die andere Viktoria hätte versucht, sie auszuziehen und zu vögeln, nur, um entweder hier raus oder an ihr Leben zu kommen. Ich habe viel dazu gelesen. Die Abspaltung meiner...nennen wir sie "unschuldigen Seite" und der Killerin in mir, der Nutte, hat mich davor bewahrt, Amok zu laufen oder so. Wäre ich nur eine Nutte, wäre ich sicher auch nicht bei ihnen, oder? Man hat mich direkt zu ihnen geschickt. Nicht in die Klapse oder in den Knast. Also bin ich aus einem bestimmten Grund hier. Seien sie ehrlich, denn...ich war es auch.

Aber mit wem rede ich hier. Natürlich sagen sie mir nichts. Ich sehe es in ihren Augen. Ein Feuer, das ich zu gut kenne. Es lodert, schwach und blau aber immer, wenn sie etwas aufschreiben, flammt es auf. Ich kenne dieses Leuchten. Ich habe es bei den anderen Mädchen auf der Straße gesehen. Es ist die Wut in ihnen. Die Wut, die auflodert, wenn sie daran erinnert werden, wer sie sind, wo sie sind und warum sie dort sind. Und dieses Gefühl wecke ich in ihnen, oder? Ich werde sie nicht weiter fragen, aber...wir sind auch noch nicht fertig, oder? Also gut, irgendwann, eines Nachts drehte ich durch. Ein Mann wollte von mir, dass ich mich anal nehmen lasse und ihm danach den Schwanz lutsche. Er hat mir viel Geld dafür bezahlt, wissen sie? Für etwas so Banales in dieser Branche. Doch als meine Lippen ihn berührten, verlor ich die Kontrolle und biss zu. Ich biss zu und ließ nicht los. Ich schmeckte Blut. Kupfer. Und...es gefiel mir. Als er sich los riss und entsetzt sein bestes Stück untersuchte, schluckte ich alles herunter. Ohne zu Würgen. Ich war nur Zuschauer, alles geschah ohne mein Zutun. Und während er noch immer entsetzt an der Wand lehnte, mich anstarrte und schrie, stieß ich ihm ein Messer in den Wanst. Zehn mal, zwanzig mal...die Zahl ist so absolut...vierunddreißig mal sagen sie? Wow, okay. Also ich stach den Typen ab, oder eher...die andere Viktoria tat es. Und sie grinste, beschmierte sich mit Blut und schnitt ihm dann seinen Penis ab. Einfach so. Sie ging duschen, ließ die Leiche dort wo sie war in irgendeinem verlassenen Haus, das dieser Bastard dummerweise ausgesucht hatte und fuhr zu seiner Wohnung. Alles, was sie wissen musste, stand auf dem Perso und dann legte sie seiner Frau ein nettes Geschenk vor die Tür. Wie eine Katze, die eine Maus tötet. Und die andere Viktoria wartete, versteckt. Als die Frau heraus trat, schrie sie und weinte und die andere Viktoria konnte es nicht verstehen. Warum weinte sie? Ihr Mann war tot, ein ekelhaftes Schwein, wie alle anderen, das nun sterben musste. Tja, was soll ich sagen...ich wachte in meinem Auto auf und übergab mich, wusste nicht wie mir geschah und floh. Aber welche Alternativen hatte ich denn? Ich tat es damit ab, dass der Typ mich anwiderte und dass es eine Kurzschlussreaktion war, aber wie sie sicher wissen passierte es öfter. Um genau zu sein siebzehn weitere Male. Und wissen sie, warum nur zwölf davon bekannt sind? Weil es bei den anderen fünf keine Ehefrauen gab, denen man ein Geschenk auf die Türschwelle legen konnte. Sie nannten mich in den Nachrichten "Die Gottesanbeterin" oder nur "Mantis", was aber seltsam war, weil ich meine Opfer nicht aufesse, wie es einige Arten der Fangschrecken tun.

Ich habe manchmal Angst, zu schlafen, weil ich nicht weiß, was die andere Viktoria tut aber...wissen sie was? Ich bereue es nicht. Ich genieße es. In mir steckt etwas Größeres und ich will wissen, was es damit auf sich hat und sie können mir dabei helfen, deswegen tue ich, was immer sie verlangen. Aber sehen sie mir nicht zu lange auf den Hintern, meine Stimmung schlägt schnell um. Wie die Nadel ihres Metronoms. Tick, Tack und sie sind tot.
Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag, Doktor Attraktiv.

- Notiz an mich: Sie hat Recht. Sie weckt meine Wut. Ihre roten Haare, die leuchtenden Augen und die schlanke Figur, die mütterliche Wärme in ihrer Stimme...sie erinnert mich an Greta und das macht mir zu schaffen. Ich muss objektiv bleiben, sie ist perfekt für das Programm. Alle Probanden sind da, vier Menschen, die alle eines teilen. Das Projekt beginnt heute in einer Woche. Drück mir die Daumen, Mama.
- Notiz: Ende -


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Puh...also ich muss gestehen, dass es echt nicht leicht war, das zu schreiben. Ich hatte erst Bedenken, ein bisschen zu viel zu schreiben aber irgendwann dachte ich mir einfach "Scheiß drauf!".
Hey liebe Leser! Das letzte Patientengespräch ist durchgeführt. Das Projekt Seelenspiegel kann nun beginnen. Ich hoffe, dass euch diese Reihe und dieser Text gefallen und freue mich schon drauf, weiter zu schreiben! Also bleibt dran, es geht bald weiter!

Wie immer viel Spaß beim lesen!

Bis dann,

euer Maexwell.

Donnerstag, 24. November 2016

Und wieder war es Herbst

Hallo, liebe Leser! Ich habe sowas schon länger nicht mehr geschrieben, aber heute hatte ich Lust, ein paar Fotos zu schießen und irgendwie bekam ich dann den Drang, ein bisschen was zu schreiben. 

Tjah, der Herbst. Die Jahreszeit, von der alle denken, sie würde ihnen das Leben aussaugen. Und statistisch gesehen sterben auch sehr viel mehr Menschen im Herbst als im Frühling, wenn ich mich nicht irre. Doch für mich war der Herbst immer viel mehr. Ich bin sowieso ein Mensch, der Regen, einen grauen Himmel und kalte Nächte bevorzugt. Aber was viele Menschen übersehen, wenn sie über den Herbst schimpfen, sind die Farben, die Vorbereitungen der Natur, einen neuen Lebenszyklus zu beginnen. Wo altes verwelkt und vergeht, entsteht Boden für etwas Neues, Wunderschönes. Und während die Bäume ihre Blätter verlieren, hat meine Magnolie schon neue Knospen für das gewaltige Aufblühen im Sommer. 
Der Herbst hatte für mich schon immer einen besonderen Reiz. Während andere sich in das warme Wohnzimmer zurück ziehen, bin ich draußen und genieße die Stille und nehme alles in mich auf. Der Herbst bedeutet, egal, wie schön er ist, eben auch Sterben und Vergehen und wie ihr alle wisst, sind das die Themen der meisten meiner Texte. Im Herbst bin ich besonders inspiriert und entdecke vieles, das sich in meine Geschichten übersetzen lässt. Und bitte...wer sieht nicht gern solche Sonnenauf- und Untergänge?

Ihr könnt euch also freuen, der Herbst wird noch sehr produktiv und der Winter, der sich bald anhängen wird, steht in meinen Augen schon als "echter" Winter fest. Es WIRD kalt, es WIRD schneien und ich werde alles in mich aufsaugen, viele Bilder machen und naja...wir werden sehen. 
Wir dürfen nicht alles einseitig betrachten. Der Herbst steht, wie der Frühling, für einen Neuanfang. Der Herbst ebnet den Weg für den Frühling, so wie der Winter unsere Herzen für den Sommer eröffnet. Alles hat seine Ästhetik und seine ureigene Schönheit, die wir schätzen und erkennen sollten. Ich für meinen Teil liebe den Herbst und freue mich mindestens genauso sehr auf den Winter! 

Hier folgen noch ein paar Bilder, ich hoffe sie gefallen euch!
Ansonsten bedanke ich mich, wie immer, für's Reinschauen! 

Bis dann,
Euer Maexwell!